BURN-OUT | ERSCHÖPFUNG

»Ich war immer engagiert und motiviert, jetzt kann ich nicht mehr«.

Der Begriff Burn-out (engl. für Ausgebrannt) wurde von dem Psychoanalytiker Herbert Freudenberger eingeführt. Damit wird eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung beschrieben. Laut WHO 2019 wird Burn-out heute als Syndrom definiert, das aufgrund von chronischem Stress am Arbeitsplatz entsteht. Es zeichnet sich aus durch:

  • Gefühle von Energieverarmung oder Erschöpfung
  • Zunehmende geistige Distanz von der eigenen Arbeit oder Gefühle von Negtivismus oder Zynismus im Zusammenhang mit der eigenen Arbeit
  • verminderte berufliche Wirksamkeit

Burn-out ist für jeden Hilfesuchenden etwas sehr Individuelles und mit dem Begriff Burn-out sind vielfach auch andere psychische Erkrankungen verknüpft.

Welche Anzeichen deuten auf ein Burn-out?
Menschen, die unter einem Burn-out leiden, schildern in unterschiedlichem Ausmaß, dass sie ihre täglichen Aufgaben nicht mehr bewältigen können. Sie fühlen sich überfordert, müde und freudlos. Auch nach einer Erholung haben Betroffene das Gefühl sich nicht mehr zu erholen und von der Arbeit abschalten zu können. Die Arbeit gelingt immer weniger. Es kommt zu Konzentrationsstörungen, Nervosität. Entscheidungen fallen schwer und es passieren mehr und mehr Fehler. Ängste, sozialer Rückzug – nichts macht mehr Spaß. Unzufriedenheit, Gleichgültigkeit, Zynismus, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Auch körperliche Symptome, für die der Arzt keine organische Ursache findet, können sich einstellen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme, Tinnitus u.a

Burn-out-Konstellationen sind meist sowohl durch situative als auch persönliche Faktoren gekennzeichnet

Situative Faktoren

  • Lang andauernde Arbeitsüberlastung in Kombination mit mangelndem Respekt und Wertschätzung
  • Konflikte mit Vorgesetzten und Kollegen
  • Unklare Vorgaben und Verantwortlichkeiten
  • Mangelnde Anerkennung der Leistung
  • Mangelne Kontroll- und Einflussmöglichkeiten
  • Große Verantwortung unter Zeitdruck
  • Langweilige Routinen
  • Angst vor Arbeitsplatzverlust


Persönliche Faktoren

  • Missachtung eigener Grenzen
  • Perfektionismus, Gefühle von Ohnmacht und Wirkungslosigkeit
  • Überhöhte Ansprüche, oder
  • Stress als Ablenkung von Einsamkeit oder innerer Leere
  • Schwaches Selbstwertgefühl
  • Fehlende Bewältigungsstrategien bei Kränkung, Enttäuschung, Frust
  • Private Rückschläge

Menschen, die sich z.B. stark für eine Sache engagieren, die eine große Portion Idealismus mitbringen – aber auch Menschen, die sich von Anfang an einer Aufgabe oder einem Beruf überfordert gefühlt haben, können in ein Burn-out rutschen. Über frustrierende Erlebnisse kann es im Verlauf zu einer schleichenden Steigerung der Symptome kommen (nach Freudenberger und Nortz 1997).

  1. Drang, sich selbst und anderen Personen etwas beweisen zu wollen
  2. Extremes Leistungsstreben, um besonders hohe Erwartungen erfüllen zu können
  3. Überarbeitung mit Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse und sozialer Kontakte
  4. Überspielen oder Übergehen innerer Probleme und Konflikte
  5. Zweifel am eigenen Wertesystem sowie an ehemals wichtigen Dingen wie Hobbys und Freunden
  6. Verleugnung entstehender Probleme, Absinken der Toleranzgrenze
  7. Rückzug und dabei Meidung sozialer Kontakte bis auf ein Minimum
  8. Offensichtliche Verhaltensänderungen, fortschreitendes Gefühl der Wertlosigkeit, zunehmende Ängstlichkeit
  9. Depersonalisierung durch Kontaktverlust zu sich selbst und zu anderen Personen; das Leben verläuft zunehmend funktional und mechanistisch
  10. Innere Leere und verzweifelte Versuche, diese Gefühle durch Überreaktionen zu überspielen wie beispielsweise durch Sexualität, Essgewohnheiten, Alkohol und andere Drogen
  11. Depression mit Symptomen wie Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Perspektivlosigkeit
  12. Erste Gedanken an einen Suizid als Ausweg aus dieser Situation; akute Gefahr eines mentalen und physischen Zusammenbruchs

Lang andauernde Arbeitsüberlastung in Kombination mit mangelndem Respekt und Wertschätzung, Erniedrigung, Gefühle von Ohnmacht und Wirkungslosigkeit, können einen Burn-out-Prozess auslösen oder verstärken.

MÖGLICHE ANSATZPUNKTE IN DER THERAPIE

Bei der Behandlung eines Burn-outs gibt es keine Standardvorgehensweise. Die Therapie muss individuell auf den Betroffenen abgestimmt werden. Folgende untenstehende Punkte könnten z.B. dabei mit einfließen

  • Das individuelle Burn-out verstehen
    (Auslösesituation, Gedanken, Einstellungen, Verhaltensweisen, Gefühle, Bewertungen)
  • Burnout verstärkende Sichtweisen kennenlernen und verändern
  • Äußere Belastungsfaktoren verringern
  • Achtsamkeit und Akzeptanz
  • Selbstwert und Selbststeuerung
  • Problemlösungsstrategien
  • Ressourcen und Selbstfürsorge
  • u.a.

Burn-out ist mit verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten gut therapierbar.

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